Dienstag, 25. November 2014

Tabletprojekt

Liebe Schüler,

auf diesem Blog findet ihr zu jedem Thema das wir im Religionsunterricht behandeln eine eigene Seite (siehe die Tabs oben).

Jede Themenseite ist eine Liste mit den Überschriften die gleichzeitig Links zu den Posts mit den eigentlichen Stoffgebieten sind.
Jeder Post ist ungefähr für 1 - 2 Unterrichtsstunden vorgesehen.

Wenn wir ein Thema im Unterricht abgeschlossen haben wird es eine schriftliche "Zusammenfassung" mit Fragen geben, wo ihr natürlich die Texte auf diesem Blog verwenden dürft.

Ich hoffe, dass wir dadurch das Tablet auch im Religionsunterricht sinnvoll einsetzen können.

Euer Professor Schalk

Dienstag, 1. April 2014

Schutz der Menschenrechte

Am 10 November 1920 wurde das
Österreichische Bundes-Verfassungs-
gesetz veröffentlicht, das im Kern
bis heute als Verfassung gilt.
Es ist nicht selbstverständlich, dass die Menschenrechte eingehalten werden.
Zu ihrem Schutz gibt es mehrere Institutionen, die die Einhaltung überwachen.

Staatliche und internationale Institutionen


Menschenrechte in der Verfassung 

In den modernen demokratischen Staaten (z.B. in allen EU Staaten und in den USA) stehen die Menschenrechte in der Verfassung, und die Gesetze sind so formuliert, dass sie die Menschenrechte umsetzen.

In Europa kann man bei Menschenrechtsverletzungen, (z.B. bei Diskriminierung wegen des Geschlechts bei einer Bewerbung) den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg anrufen.

Die UNO

Logo des UN Menschenrechtsrates
Der Menschenrechtsrat der "Vereinten Nationen" (UNO) in Genf überwacht die Einhaltung der Menschenrechte.
Die Hauptaufgaben sind:
  • Schutz der Opfer von Menschenrechtsverletzungen,
  • die Umsetzung der Menschenrechte fördern,
  • neue Richtlinien für die Menschenrechte ausarbeiten.

Kriegsverbrecher können am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (Niederlande) angeklagt werden.



Menschenrechtsorganisationen

Menschenrechtsorganisationen (= MrOrg) haben sich zum Ziel gesetzt, Menschenrechtsverletzungen öffentlich bekannt zu machen und bedrohte Menschen zu unterstützen.
https://www.flickr.com/photos/us-mission/

MrOrg sind sogenannte "Nichtregierungsorganisationen" = NGOs (non government organisations).
NGOs sind vom Staat und der Regierung unabhängig, das heißt:
  • sie bekommen keine öffentlichen finanziellen Förderungen,
  • sie stehen keiner Partei nahe.
Durch diese Unabhängigkeit können sie auch Menschenrechtsverletzungen im eigenen Staat kritisieren, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.

Aus diesem Grund sind MrOrg auf private Spenden angewiesen.
Öffentliche Demonstrationen sind ein wichtiges Mittel, mit dem sich Menschenrechtsorganisationen für ihre Anliegen einsetzen
https://www.flickr.com/photos/rasande/

Arbeitsweise der Menschenrechtsorganisationen

MrOrg versuchen mit zwei Methoden die Menschenrechte zu schützen:

https://www.flickr.com/photos/philgyford/
  1. Veröffentlichung von Menschenrechtsverletzungen in den Medien und im Internet
    Staaten die die Menschenrechte missachten wollen keine "schlechte Presse".
    Täter wollen ihren guten Ruf in der Öffentlichkeit nicht verlieren. Durch öffentlichen Druck werden viele zu Veränderungen gezwungen.
    Der junge Gandhi war Anwalt
    in Südafrika und selbst Opfer
    von Rassismus.
  2. Unterstützung von Opfern durch Rechtsbeistand
    MrOrg versuchen politisch Gefangene mit Anwälten zu unterstützen.
    Sie schreiben "Bittgesuche" an Regierungen, damit Verfolgte freigelassen werden und sie unterstützen verfolgte Personen oder Organisationen z.B. in Russland oder China vor Gericht.



Beispiele für Menschenrechtsorganisationen

MrOrg unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Zielsetzung,
das heißt, sie kümmern sich
  • um die Menschenrechte in einem bestimmten Land, oder
  • um den Schutz einer bestimmten Gruppe, wie z.B. Frauen, verfolgte Christen, Flüchtlinge oder politische Gefangene.

Amnesty International

  • Gründung: 1961 von Anwalt Peter Benenson (GB) wegen zwei politisch gefangenen Studenten.
  • Zielsetzung: Kämpft vor allem für politische Gefangene und gegen Folter, Todestrafe und Polizeigewalt.
  • Arbeitsweise: Rechtliche Hilfe für politische Gefangene und Informationen darüber in den Medien.
    Urgent Actions (z.B. massenhafter Email Protest)

Human Rights Watch

  • Gründung: 1978 in den USA, um die Einhaltung der MR durch die Staaten zu überwachen.
  • Zielsetzung: Durch genaue Recherche sollen Täter von MR-verletzungen entlarvt werden.
  • Arbeitsweise: Recherche und Veröffentlichung von MR-Verletzungen und Druck auf Regierungen. 

Christian Solidarity International

  • Gründung: ca. 1980 von P. Jakob Förg als gelebte Solidarität mit verfolgten Christen.
  • Zielsetzung: Alle Christen sollen ihren Glauben in Freiheit leben können.
  • Arbeitsweise: Petitionen und Briefe an Regierungen wo Christen verfolgt werden; Gebet. 

Rotes Kreuz

  • Gründung: 1863 von Henry Dunant wegen seiner Erlebnisse bei der Schlacht von Solferino.
  • Zielsetzung: Das Humanitäre Völkerrecht soll in Konfliktsituationen eingehalten werden.
  • Arbeitsweise: Die Genfer Abkommen; Kampagnen gegen Kleinwaffen und Minen.

SOS Mitmensch

  • Gründung: 1992 anlässlich des "Lichtermeers" gegen das "Ausländer Volksbegehren" der FPÖ.
  • Zielsetzung: Flüchtlinge sollen in Österreich vom Staat menschlich behandelt werden.
  • Arbeitsweise: Rechtliche Vertretung für Asylanten und Hilfe bei der Integration für Flüchtlinge.

Terre des Femmes

  • Gründung: 1981 anlässlich eines Artikels in der "Brigitte" über Frauenschicksale in Nahen Osten.
  • Zielsetzung: Setzt sich für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung von Frauen ein.
  • Arbeitsweise: Kooperation mit Frauenprojekten weltweit; öffentliche Kulturveranstaltungen.

Dienstag, 25. März 2014

Übersicht über die Menschenrechte

Die Menschenrechte werden wegen der Übersichtlichkeit in drei Kategorien eingeteilt:

  • Freiheitsrechte
    dazu gehören
    • Garantien zum Schutz der menschlichen Person
      • Recht auf Leben
      • Verbot der Sklaverei
      • Verbot der Folter
      • Verbot willkürlicher Festnahme und Haft
    • klassische Freiheitsrechte
      • Meinungsfreiheit
      • Religionsfreiheit
      • Versammlungsfreiheit
      • Ehefreiheit
    • Rechtsschutz
      • Gleichheit vor dem Gesetz
      • Rechtsbeistand und faires Verfahren
  • Politische Rechte
    dazu gehören
    • Wahlrecht
    • Recht auf Mitbestimmung des öffentlichen Lebens
  • Sozialrechte
    dazu gehören
    • Recht auf soziale Sicherheit
    • Recht auf Arbeit
    • Recht auf Nahrung und Gesundheit
    • Recht auf Bildung und Kultur

Freitag, 21. März 2014

Die Entstehung der Menschenrechte

Menschenrechte sind Rechte die jeder Mensch von der Geburt an hat und die ihm von niemandem weggenommen werden können.
Kein Staat und kein Gericht haben das Recht, einem Menschen das "Recht auf Leben" abzusprechen.
In der Realität werden aber in vielen Staaten noch Menschen zum Tod verurteilt (z.B. USA, China).
Das Beispiel zeigt: Es ist eine Daueraufgabe für die Einhaltung der Menschenrechte zu kämpfen.

Warum brauchen wir Menschenrechte?
http://www.flickr.com/photos/derpunk/

In der Geschichte haben immer Menschen über andere bestimmt.
In den meisten Fällen haben die Herrscher ihre Untergebenen gut behandelt.
  • Lehensherren bestimmten über ihre leibeigenen Bauern,
  • Männer bestimmten über ihre Ehefrauen und Töchter.
Die Untergebenen wurden aber nicht gefragt, ob sie dieses vorgegebene Leben auch wollten.

Darüber hinaus nutzen Herrscher bis heute ihre Macht aus.
Sie foltern und versklaven andere Menschen und beuten ihren Besitz aus.

Die Menschenrechte machen es möglich, dass sich die Untergebenen vor Gericht wehren, und über sich selbst bestimmen können.


Frage 1:





Die Entstehung der Menschenrechtsidee


Die moderne Akademie von Athen
im Stil der antiken Tempel.
http://www.flickr.com/photos/cb_agulto/

1. Griechische und römische Philosophie


In der antiken griechischen Philosophie (Platon und Aristoteles im 5. Jh. v. Chr.) entwickelte sich die Idee, dass
  • alle Menschen von Natur aus gleich sind.
In der römischen Philiosophie (ab 100 v. Chr.) wurde aus der Idee der Gleichheit aller Menschen ein
  • "Naturrecht" abgeleitet, das für alle Bürger ohne Unterschied von Besitz
    Römisches Sklavenhalsband
    http://www.flickr.com/photos/mharrsch/
    oder Familie gleich gilt.
  • Das heißt: Alle Bürger sind vor dem Gesetz gleich.
Trotz dieser Ideen hatten im Römischen Reich und im Mittelalter adelige Familien oder reiche Leute mehr Rechte als Arme.
Sklaverei war bei den Griechen und Römern an der Tagesordnung.
Im Mittelalter wurden Mitgliedern anderer Religionen, z.B. Juden, weniger Rechte zugeprochen.


Frage 2:





2. Christliche Theologie - die Menschenwürde

Die Erschaffung des Adam von
Michelangelo; Rom, Sixtinische Kapelle
http://www.flickr.com/photos/stevecorey/

Aus den Schöpfungsgeschichten der Bibel hat die christliche Theologie im Mittelalter
  • die besondere Würde aller Menschen abgeleitet.




Frage 3:





3. Philosophie der Aufklärung im 18. Jh.


Die Philosophen der Aufklärung haben die Menschen dazu aufgefordert, mit
Erklärung der Menschen und
Bürgerrechte der französischen
Revolution 1789
Hilfe der Vernunft selbständig zu Denken.
Sie haben durch die Verbindung von 
  1. Gleichheitsidee
  2. Naturrechtslehre und
  3. allgemeiner Menschenwürde
die Menschenrechte entwickelt.

Sie erklärten, dass alle Menschen gleichwertig sind und jedem
  • das Recht auf Leben,
  • das Recht auf freie Meinungsäußerung,
  • das Recht auf ein faires Gerichtsverfahren ohne Folter,
  • das Recht auf menschliche Behandlung (z.B. im Gefängnis)
  • und viele Rechte mehr
vom Staat garantiert werden müssen.

Frage 4:




Die Menschenrechte als Gesetz


Gesetze sind dann gültig, wenn sie aufgeschrieben sind und vom Gesetzgeber (König, Präsident, Parlament) unterschrieben wurden.

Seit dem Mittelalter gibt es in verschiedenen europäischen Reichen (inkl. USA) Gesetzestexte und Verfassungen (= Gesetz das die Staatsordnung festlegt) die Menschenrechte enthalten.
Die drei bekanntesten Beispiele sind:
  • 1215 "Magna Charta Libertatum" in England
  • 1776 Amerikanische Unabhängigkeiterklärung
  • 1789 "Erklärung der Menschen und Bürgerrechte" in der Französichen Revolution

Frage 5:




Die Menschenrechte als weltweite Norm
Sitzung des Menschenrechtsrates
bei der UNO in Genf
http://www.flickr.com/photos/unisgeneva/

 


Nach den zwei Weltkriegen, besonders unter dem Eindruck der menschenverachtenden Politik des Nationalsozialismus, wurden 1945 die Vereinten Nationen (UNO) gegründet.
Die Hauptaufgabe der UNO ist der weltweite Schutz der Menschenrechte.
Am 10. Dezember 1948 verkündet die UNO die


Seit 1948 haben viele Staaten auf der Welt die Menschenrechte in ihre Verfassung aufgenommen.
In Europa gilt die 
Gebäude des Europäischen Gerichtshofes
für Menschenrechte in Straßburg (FR)

Europäische Menschenrechtskonvention von 1950.

Bei Vertößen gegen die Menschenrechte kann der "Europäische Menschenrechtsgerichtshof" angerufen werden.



Frage 6:





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Freitag, 14. März 2014

Sexualethik

Hirsch und Hirschkuh bei der Brunft
http://www.flickr.com/photos/jnandreae/
Die Sexualität ist neben dem Mutterinstinkt und dem Trieb zu überleben, die stärkste Kraft im Menschen.
Kein Wunder, schließlich geht es darum, dass die Menschheit nicht ausstirbt.
Anders als die Tiere haben wir keine Instinkte die uns Paarungsrituale oder eine bestimmte Jahreszeit für die Fortpflanzung vorgeben.

Gebote zur Sexualität

In jeder Religion gibt es Gebote, die den Umgang mit der Sexualität regeln:

In den 10 Geboten lauten sie:
  • 6. Gebot: Du sollst nicht ehebrechen.
  • 9. Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.
In der Erklärung zum Weltethos sind diese Gebote in der 4. Weisung zusammengefasst:
Du sollst die Sexualität nicht missbrauchen!
Oder positiv: Achtet und liebet einander!

Aber, was bedeutet das konkret, wenn man sich an diese Gebote halten will?
Die folgenden Absätze erklären es genauer:

Wie sollen wir mit unserer Sexualität umgehen?


Sich selber spüren
http://www.flickr.com/photos/giangiacomoermacora/

Aus der Psychologie ist bekannt:
Wer sich selber mag und seinen Körper akzeptiert, so wie er ist, der/ die ist auch fägig, eine gute Beziehung zu führen.

Darüber reden - Aufklärung

Die Veränderungen in der Pubertät, wenn die Sexualität erwacht, können Unsicherheit und Angst auslösen. Manchmal tauchen Fragen auf wie:
  • Entwickle ich mich normal?
    Der "Lovetour - Bus" für die
    Sexualaufklärung an Schulen.
  • Wann muss ich eine Freundin/ einen Freund haben?
  • Ist mein Interesse für Sexualität (im Internet) normal?
  • Wie lerne ich jemanden kennen?
  • Wie funktioniert Verhütung?
Oft wollen Jungedliche nicht mit den Eltern über diese Fragen sprechen.
  • Vielleicht gab/ gibt es in der Schule einen guten Aufklärungsunterricht.
  • Es ist gut, wenn man mit Freunden, Freundinnen über sexuelle Erfahrungen reden kann.
  • Der Schularzt ist ein guter Ansprechpartner bei Fragen zur Verhütung oder Gesundheit.
In Internet gibt es gute Aufklärungsseiten wo viele Detailfragen erklärt werden:


Das sexualethische Grenzdreieck - Verantwortung übernehmen


Jeder Mensch muss für seine Sexualität Verantwortung übernehmen.
Mit diesem Dreieck sind die drei Seiten der Verantwortung dargestellt:

  • Körper und Psyche - hier geht es um
    • Selbstwahrnehnung, 
    • die eigenen Bedürfnisse und 
    • die eigene Gesundheit (AIDS, Infektionen ...).
  • PartnerIn - hier geht es um  
    • gegenseitige Wertschätzung, 
    • gegenseitige Erwartungen, 
    • Vermeiden von Gewalt, und 
    • die Gesundheit des Partners/ der Partnerin
  • Fruchtbarkeit - hier geht es um  
    • Verhütung, 
    • Kinderwunsch, 
    • Abtreibung, 
    • Familie und Erziehung und
    • Unterhalt und Alimente.
  • Intimzone 
    • Die Intimzone ist der Bereich der Sexualität, über den nur die Person selbst bestimmt.
      Im Bereich der eigenen Sexualität ist es wichtig, dass jeder und jede selbst entscheidet, wie weit er/ sie anderen etwas davon mitteilt.
    • Die Intimzone von Kindern und Jugendlichen muss besonders geschützt werden, weil sie oft selbst noch nicht beurteilen können, was ihnen selbst schadet z.B. offenherzige Fotos im Internet.
    • Wer in die Intimzone eines anderen Menschen gewaltsam eindringt begeht einen sexuellen Missbrauch oder eine Vergewaltigung.

  

    Der kleine Unterschied
    Frauen sind anders - Männer auch

    Die vier "Weisen Affen" zeigen, wie
    eine Beziehung sicher nicht gelingt.

    Frauen haben andere sexuelle Wünsche und Bedürfnisse als Männer.
    Damit eine Beziehung gelingt, müssen die Partner lernen
    • miteinander über ihre sexuellen Wünsche zu reden,
    • den Partner anzuschauen und zu spüren und
    • einander zuzuhören.
    nur so kann auch die sexuelle Kommunikation gelingen.

    Keine/r muss perfekt sein


    Zeitschriften, Fersehen und Internet zeigen perfekte Körper.
    Die Medien vermitteln uns, dass wir auch in sexueller Hinsicht voll informiert und ständig leistungsbereit sein sollen und geben Tipps wie man das Sexleben verbessern kann.

    Eine Beziehung lebt aber davon, dass man gemeinsam herausfindet, wie man zusammen glücklich wird.
    Wer über kleine Beziehungsunfälle lachen kann hat mehr vom Leben als von einer perfekt befolgten Anleitung.



    Prostitution und Pornografie
    http://www.flickr.com/photos/dugspr/

    • Prostitution ist das Anbieten von sexuellen Diensten gegen Geld.
    • Pornografie bezeichnet die explizite Darstellung von Sex in Texten, Bildern und Videos.

     

    Die moralische Beurteilung


    In allen Gesellschaften gibt es bezüglich Pornografie und Prostitution eine offensichtliche Doppelmoral:
    • öffentlich werden sie als "moralisch schlecht" abgelehnt, 
    • gleichzeitig wären sie schon ausgestorben, wenn nicht viele (Männer) bereit wären, dafür viel Geld zu bezahlen.

    Die religiöse Ethik
    aller Religionen lehnt den Verkauf von sexuellen Diensten ab weil er gegen die Menschenwürde verstößt.
    Die 4. Weisung des Weltethos: 
    Achtet und liebet einander
    bedeutet, dass nur in einer freiwilligen Liebesbeziehung,wo die Partner auch gemeinsam die Verantwortung für
    • Verhütung,
    • den Schutz vor Infektionen oder
    • eine Schwangerschaft übernehmen,
    ein sexueller Kontakt stattfinden soll. 

    Die allgemeine Ethik argumentiert,
    dass ein sexueller Kontakt zumindest freiwillig erfolgen soll, das heißt
    • ohne wirtschaftlichen Zwang (z.B. die Frau hat sonst keine Möglichkeit die Familie zu erhalten) und
    • ohne Abhängigkeit (z.B. von einem Zuhälter).

    Bruch der Menschenrechte im Sexgeschäft

    Das größte ethische Skandal im Sexgeschäft ist der Menschenhandel.
    Junge Frauen aus armen Ländern in Osteuropa oder Asien werden mit dem Versprechen, als Kellnerinnen oder Tänzerinnen viel Geld zu verdienen, in den Westen gelockt.
    Für Mafia - ähnliche Organisationen müssen sie dann wie Sklaven als Prostituierte die "Reisekosten" und die Kosten für die Unterkunft "abarbeiten".



    Was sagt die Bibel?

    • Gott schuf also den Menschen als sein Abbild
      … als Mann und Frau schuf er sie…
      Seid fruchtbar und vermehret euch. (Gen 1, 27)
      → Gleichberechtigung
      → Kinder als Ziel
    • Liebe deine/n Nächsten wie dich selbst (Lk 10, 27)
      → Gegenseite Wertschätzung
    • Alles was ihr von den anderen erwartet, das tut auch ihnen
      (Mt 7, 12; Goldene Regel)
      → gleiche Verteilung der Aufgaben
    • Du sollst nicht ehebrechen (Dtn 5, 18; 6. Gebot)
      → Treue

    Die katholische Sexualmoral

    Die katholische Sexualmoral gilt als sehr streng:
    "Kein Sex vor der Ehe" und das Verbot wieder zu heiraten wenn man geschieden wurde sind die bekanntesten katholischen Moralvorstellungen.

    Woher kommen diese Vorschriften?

    "Engelgleiches Leben"
    Als in der Antike, im 4. und 5. Jahrhndert das christliche Mönchtum entstand dachten einige Mönche, dass man Gott besonders gefällt, wenn man versucht "wie die Engel" zu leben.
    Als himmlische Wesen haben Engel natürlich keine menschlichen Bedürfnisse wie Essen, Trinken, Schlafen oder Sexualität.
    Einige Mönche wollten den Engeln durch strengen Verzicht möglichst nahe kommen.
    Das Verzichten hat im christlichen Glauben nur dann einen Sinn, wenn man dadurch wichtige religiöse Ziele erreicht z.B. einen tieferen Glauben.
    Religiöser "Spitzensport" wie z.B. extremes Fasten oder Beten hat im Christentum keinen Wert, weil man dabei den Körper als Gottes Schöpfung nicht achtet oder den eigenen Ruhm in den Vordergrund stellt.

    Der Hl. Augustinus
    Der Hl. Augustinus war vor seiner Bekehrung zum Christen ein Anhänger der Sekte der Manichäer, die den Körper abwerteten und die Fortpflanzung ablehnten.
    Als er christlicher Bischof wurde vertrat er immer noch die Meinung, dass
    • der Körper weniger wert ist als der Geist und 
    • die Sexualität den Menschen zur Sünde verführt.


    Die katholische Moral

    Die Ehe als katholische Idealvorstellung
    Die katholische Kirche sieht die Sexualität als positive Kraft des Menschen.
    Die Ehe ist aus katholischer Sicht der richtige Ort für eine sexuelle Beziehung, weil
    • die Partner sich die gegenseitige Treue versprechen, und
    • weil die Kinder (und früher die Frau) wirtschaftlich abgesichert sind.
    Die Ehe ist aus katholischer Sicht das Versprechen, mit dem die Partner
    • die Verantwortung füreinander
    • und für die gemeinsamen Kinder übernehmen.

    Ablehnung von "Pille" und Kondom

    Wegen der Vorstellung des Hl. Augustinus, dass die Sexualität den Menschen immer zur Sünde verführt, hat die Kirche bisher die Verwendung von Verhütungsmitteln abgelehnt.
    Sie hatte die Angst, wenn Menschen Verhütungsmittel verwenden
    • nehmen sie keine Rücksicht mehr auf die Menschenwürde des Partners und
    • benutzen ihn oder sie nur zur eigenen Lustbefriedigung.
    Inzwischen sieht auch die katholische Kirche, dass viele Menschen gerade aus Verantwortung
    • für den Partner/ die Partnerin und
    • für die Anzahl der Kinder die sie versorgen können
    Verhütungsmittel verwenden.

    Weiterlesen 

    www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/sexualitaet/