Freitag, 6. Dezember 2013

Was ist Glück?

Jeder Mensch möchte gerne glücklich sein.
Glück lässt sich nicht einfach beschreiben. Auf jeden Fall gehören eine gute Stimmung, Zufriedenheit, Sicherheit, andere Menschen die man mag und Anerkennung zum glücklich Sein dazu.
Besser als kurze Momente des Glücks, wie z.B. ein Gewinn, ist der Zustand dauerhaften Glücks.
Welche Voraussetzungen für eine dauerhaftes Glück notwendig sind, das wird hier erklärt.

Vier Bedeutungen von Glück

Das Wort Glück hat vier Bedeutungen
  1. Glück im Sinn von glücklicher Zufall
    • Beispiel: Ein Lottogewinn
  2. Glück als Lebenszustand (Gefühl)
    • Beispiel: „Mein Wunsch ist in Erfüllung gegangen.“
  3. Glück als Vermeiden von Unglück
    • Beispiel: „Ich hatte Glück, dass mir nichts passiert ist.“
  4. Glück als Lebensziel
    • Beispiel: „Ich möchte glücklich werden im Leben.“

    Glück als Lebensziel

    Die ersten drei Arten von Glück sind kaum beeinflussbar weil der Zufall eine große Rolle spielt.
    Wer in seinem Leben das Ziel hat, glücklich zu werden, der kann aber sehr viel dafür tun. 

    Beispiele was man tun kann, um glücklich zu werden

    • einen Beruf ergreifen, in dem man zufrieden ist
    • einen Partner finden, der einem liebt
    • seinen Interessen nachgehen
    • mit Freunden feiern

    Drei Wege, wie man glücklich werden kann

    Weil der Mensch sein Glück auch selbst sehr stark beeinflussen kann, haben sich die Ethik und die Religionen darüber Gedanken gemacht, welcher der beste Weg zu einem glücklichen Leben ist.
    Drei Glückswege kann man unterscheiden:
    • Artgerecht leben
      oder
      das SCHWEINEGLÜCK
      Der Mensch wird glücklich wenn er (wie ein Tier) möglichst "artgerecht" und ohne Schmerzen leben kann.
      Artgerecht meint, dass der Mensch alle seine Grundbedürfnisse wie, Nahrung, Fortpflanzung, sinnvolle Beschäftigung und Anerkennung etc. befriedigen kann.
      Diesen Weg schlägt der sogenannte "Hedonismus" (= Wohlfühlethik) ein.

      Zum Nachdenken: Gibt es bei diesem Weg einen großen Unterschied zwischen glücklichen Menschen und glücklichen Schweinen?

    • Der eigenen Bestimmung folgen
      oder
      GLÜCK DURCH SINN
      Der Mensch wird glücklich, wenn er entsprechend der "Bestimmung des Menschen"  lebt.
      Die Bestimmung des Menschen meint, dass es für uns Menschen, anders als für Tiere, einen "Sinn des Lebens" gibt. Wir können uns auch für Ziele entscheiden, die  unangenehme Folgen haben, aber uns Sinn und Zufriedenheit geben, wie z.B. der politische Einsatz für Frieden.
      Diesen Weg schlägt die Tugendethik des Aristoteles ein.

      Zum Nachdenken: Aristoteles meint, dass der Mensch dann seine Bestimmung ganz erfüllt wenn er nach Weisheit strebt.
      Was ist aus deiner Sicht die Bestimmung des Menschen?

    • Einsatz für das Reich Gottes
      oder
      GLÜCK IM HIMMEL
      Der Mensch wird glücklich wenn er sich für das "Reich Gottes" einsetzt.
      Das Reich Gottes meint einen Zustand in dem die Welt wieder zu einem "Paradies" wird, so wie Gott die Welt bei der Schöpfung gemacht hat. Dieser Paradieseszustand wird aber erst nach dem Tod, im Himmel, oder am Ende der Welt vollkommen verwirklicht.
      Diesen Weg schlägt die christliche Religion ein.

      Zum Nachdenken: Darf man als gläubiger Christ auch auf der Erde schon glücklich sein, oder muss man auf das Glück im Himmel warten?

      Aufgabe: Überlege, welches dieser Beispiele zu welchem Weg passt:

      Eine Frau lässt sich als Kandidatin für die Gemeinderatswahl aufstellen.




      Ein Mann kauft sich einen Sportwagen.




      Jugendliche besuchen alte Menschen im Pflegeheim.




      Ein Mitarbeiter der Caritas kümmert sich um Asylanten.




      Eine Frau kauft fürs Wochenende köstliche Sachen ein.




      Ein Schüler engagiert sich als Schulsprecher.




      Ein Mann lässt sein kaputtes Knie operieren.




      Eine Frau bäckt für den Weihnachtsmarkt.




      Der große Bruder lernt mit der kleinen Schwester für die Schule.








      Hans im Glück

      Link zum Text des Märchens
      Das Märchen "Hans im Glück" widerspricht auf den ersten Blick unseren Vorstellungen von Glück.
      Hans tauscht seinen Besitz, weil er ihm zur Belastung wird, immer gegen etwas ein, das weniger wert ist, z.B. einen Klumpen Gold gegen ein Pferd.
      Komischerweise wird der Hans im Lauf der Geschichte immer glücklicher obwohl er zum Schluss gar nichts mehr besitzt.

      Der Sinn des Märchens
      "Hans im Glück" Walter Crane 1886

      "Hans im Glück" zeigt uns, dass im Lauf eines langen Lebens, Geld, Besitz und Arbeitskraft immer weniger wichtig werden.
      Dafür werden Werte wie Gesundheit, Zufriedenheit und Freiheit immer wichtiger.
      Am Ende des Lebens kann man sowieso seinen Besitz "nicht mitnehmen."

      Zum Nachdenken: Welchen der drei Wege zum Glück schlägt der Hans im Märchen ein? 



      Kann man Glück kaufen?

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      Arbeitsmaterialien